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Ausstellung: Schönheit im Verfall

Akt und Architektur in Beelitz Heilstätten, von Alexander Klietz

„Schönheit im Verfall  –  Akt und Architektur in Beelitz Heilstätten"
Eine Ausstellung von Alexander Klietz


Noch bis zum 30. Januar 2016 präsentiert der Fotograf Alexander Klietz seine Ausstellung „Schönheit im Verfall  –  Akt und Architektur in Beelitz Heilstätten“ bei boesner Hannover. Zu sehen sind ca. 30 teils großformatige Fotografien; sowohl stimmungsvolle Architekturaufnahmen als auch Aktfotografien verschiedener Modelle.

Zwischen 1898 und 1930 wurde von der Landesversicherungsanstalt Berlin nahe des  brandenburgischen Beelitz eine Lungenheilanstalt nach Plänen der Architekten Heino Schmieden, Julius Boethke und Fritz Schulz erbaut. Nachdem die Gebäude in beiden Weltkriegen zwischenzeitlich als Lazarett dienten, war Beelitz Heilstätten bis 1994 das größte Militärkrankenhaus der sowjetischen Armee im Ausland. Seit dem Abzug der Roten Armee standen viele der über 60 denkmalgeschützten Gebäude auf dem 200 Hektar großen Areal leer und waren dem Verfall preisgegeben.

Der Künstler zeigt in seinen Werken die charmant-morbide Atmosphäre der ehemaligen Lungenheilanstalt und kombiniert diese mit der Ästhetik weiblicher Kurven. Klietz spielt mit den Gegensätzen von Alt und Jung, Licht und Schatten, Statik und Dynamik, was seinen Bildern eine besondere Tiefe und Ausdruckskraft verleiht. Die Aufnahmen bestechen durch die überwältigenden Farb- und Lichtverhältnisse und die zeitlose Schönheit der Bauweise im Kontrast mit bröckelnden Fassaden und abblätternder Farbe.

Die Bilder der Ausstellung sind innerhalb der letzten fünf Jahre entstanden, in denen der Fotograf diesen außergewöhnlichen „lost place" mehr als 15 Mal besuchte. Anfang 2010 stieß er auf Fotos, die ihn aufgrund ihres besonderen architektonischen Flairs faszinierten. Er recherchierte 14 Tage lang intensiv, bis er nicht nur umfassende historische wie auch aktuelle Informationen gesammelt hatte, sondern auch den Kontakt zum Eigentümer der für die Öffentlichkeit gesperrten Gebäude herstellen konnte.

Im März 2010 stand Klietz zum ersten Mal im Flur des ehemaligen Frauensanatoriums: „Das war ein überwältigender Moment! Diese unglaublichen Farben, die geheimnisvollen Gemäuer, immer wieder neu erscheinende Lichtverhältnisse – damit hat mich dieser Ort sofort in seinen Bann gezogen.“ Ende 2012 entstanden die ersten Aktaufnahmen in Beelitz. Dabei arbeitete der Fotograf überwiegend mit Amateurmodellen. Die entstehenden Fotos bearbeitet er nur sehr sparsam über kleine Anpassungen von Farbsättigung, Kontrast und Bildschnitt.