Die Techniken der Cyanotypie
Die Cyanotypie ist eine historische fotografische Technik, deren künstlerische Möglichkeiten bis heute faszinieren. Die Bilder werden einfach in der Sonne belichtet und im Anschluss mit Wasser entwickelt und fixiert – man benötigt dazu weder Kamera noch Dunkelkammer.
Dabei erlebt man die Technik immer wieder verblüffend neu: Je nach Papiersorte, Auftrag der Lösung oder Belichtungszeit entsteht von Himmelblau über beinahe Türkis bis zu Ultramarin oder tiefem Nachtblau die ganze Palette unserer „Farbe der Ferne, Sehnsucht und Freiheit“. Neben den Grundlagen der klassischen Cyanotypie zeigt Marlis Maehrle in ihrem im Haupt Verlag erschienenen Buch „Blaue Wunder – Techniken und Projekte mit Cyanotypie“ viele Ideen zum Experimentieren mit Licht und Schatten und gibt Tipps zum umweltschonenden Arbeiten. Sie nimmt ihre Leser mit auf eine Reise von der Geschichte der Cyanotypie über die ersten Experimente bis hin zu anspruchsvolleren Arbeiten. Auch Cyanotypien auf Stoff, Holz und anderen Materialien oder Tonungen mit natürlichen Gerbstoffen aus Kaffee oder Tee werden vorgestellt.
„Beginnend mit ganz einfachen Fotogrammen bis zur Verwendung von Negativen oder Schichtungen erlebt man beim Belichten und Entwickeln der Cyanotypien immer wieder stimmungsvolle Überraschungen – oder auch verblüffende Effekte. Allein das ‚Kippen‘ ins Negativ beim Entwickeln des 39. Bildes hat einen Zauber, den ich sonst nur vom Papierschöpfen kenne: das Wunder der Blattbildung auf dem Sieb“, erläutert Marlis Maehrle ihre große Leidenschaft. „Mit der Cyanotypie entstehen Bilder, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen und manchmal an die Tiefsee oder an das Weltall erinnern“.
Die entstandenen Bilder sind Kunstwerke für sich, die jedoch – wie das abschließende Kapitel zeigt – auch für Projekte wie Karten, Buchumschläge oder Geschenkverpackungen verwendet werden können. Für Entdecker, Erfahrene und Neubegeisterte!
Die Autorin
Marlis Maehrle liebt Papier, Bücher und handgemachte Dinge. Sie lebt in der Südheide und arbeitet als freie Buchgestalterin. Seit 1995 gibt sie Kurse zu Papier und Buch in den USA und in Deutschland. Sie verbrachte drei Monate als Artist in Residence in einem Papierdorf in Japan.
