Material & Inspiration

Voller Spannung

Beim Aufspannen von Leinen- oder Baumwollgeweben auf Keilrahmen ist Fingerspitzengefühl gefragt, wenn das Gewebe durch eine Leimung vorbereitet werden soll: Es kommt auf die Spannung an!

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© Ina Riepe

Bei der Vorbereitung von Malgründen spielen tierische Leime eine wichtige Rolle: Richtig zubereitet und aufgetragen, straffen Leimlösungen aufgespanntes Gewebe, bereiten es für den besseren Halt einer Grundierung vor, dienen als Isolierung und Schutz vor der Oxidation durch aufgetragene Farben. Allerdings ist Leim wasserlöslich – die Gewebe sollten daher bei möglichst konstanter Luftfeuchtigkeit trocknen.

Für eine Leimung benötigt man Leinwand- oder Baumwollgewebe in ausreichender Größe, einen Keilrahmen – bei großen Formaten mit einem Doppelkreuz gefertigt –, einen Tacker samt Klammern, eine bereits am Vortag angesetzte und zur Verarbeitung erwärmte Hasenleimlösung und einen breiten Pinsel.

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Der Keilrahmen wird möglichst fadengerade auf das Gewebe aufgelegt, bevor es – je nach Stärke der Keilrahmenschenkel – mit einer Zugabe von mindestens 8 Zentimetern zurechtgeschnitten wird. Im Anschluss wird es locker und mit Spielraum positioniert, an den Kanten und Ecken umgeschlagen und auf der Rückseite festgetackert.

Für die Leimung finden vielfach Hasenhautleime Verwendung, die sich in Form von Perlen oder Spänen im Fachhandel erwerben lassen. Der Leim muss am Vortag in kaltem Wasser angesetzt werden und vorquellen, bevor er langsam und vorsichtig im Wasserbad oder einem speziellen Leimkocher erhitzt und auf Temperatur gehalten wird (er sollte auf keinen Fall kochen oder zu heiß werden).

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Mithilfe eines Flach- oder Paddle-Pinsels wird die Leimlösung gleichmäßig und vollflächig auf die Leinwand aufgetragen. Wenn der Trocknungsprozess dem Leim allmählich das Wasser entzieht, schrumpft die Leimschicht: Das Gewebe strafft sich und besitzt in trockenem Zustand eine deutliche Transparenz im Gegenlicht.

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