Material & Inspiration

Anmutig elegant

Vincent van Gogh malte seine leuchtenden Sonnenblumensträuße in Arles und Mandelblüten zur Geburt seines Neffen. Claude Monets Seerosen und sein Blumengarten in Giverny sind weltberühmt. Max Liebermann ließ sich einen Garten an seiner Sommervilla am Wannsee gestalten, der zur bedeutenden Inspirationsquelle seines Werks wurde. In den ganz nah gesehenen Blüten Georgia O’Keefes wollten ihre Zeitgenossen erotische Konnotationen erkennen …

Elegantes Blumenstillleben auf rosafarbenen Papier mit Pastellkreide gezeichnet
Foto: Ina Riepe
Elegantes Blumenstillleben auf rosafarbenen Papier mit Pastellkreide gezeichnet
Foto: Ina Riepe
Elegantes Blumenstillleben auf rosafarbenen Papier mit Pastellkreide gezeichnet
Foto: Ina Riepe

… und schon diese Reihe bedeutender Künstler zeigt, dass Blumen und Blüten seit jeher ein bevorzugtes Sujet der Malerei sind. Schon in den schmückenden Festons der Renaissance bereitete sich vor, was in der Malerei des Barock einen Höhenpunkt fand – rahmende Blütengirlanden oder prunkvolle Buketts, für die z.B. Peter Paul Rubens in seiner Antwerpener Werkstatt eigens Spezialisten beschäftigte. Die Blüten des Rokoko waren zurückhaltender, zeigten sich duftig-elegant als filigrane Dekoration eines Damenhütchens in den Pastellen von Rosalba Carriera oder als üppiger Strauß bei Fragonard. Im 18. Jahrhundert waren es sanfte Pastellfarben in venezianischem Kolorit, die den Ton angaben. Dieser Strauß auf rosafarbenem Grund evoziert im Grunde jene Zeit – doch sein Format rückt diesen Eindruck sofort zurecht: Mit 100 x 140 cm handelt es sich um eine sehr moderne Neuinterpretation des Themas.

Elegantes Blumenstillleben auf rosafarbenen Papier mit Pastellkreide gezeichnet

Foto: Ina Riepe

Der Strauß in klassisch-schlanker, kannelierter Vase wurde in Acrylmalerei auf einem rosa gefärbten Kreidegrund mit detaillierter Vorzeichnung in Kohle ausgeführt. Als Modell diente ein Strauß aus teils selbstgefertigten Papierblumen in lockerem Arrangement. Die Unbestimmtheit ihrer Form beflügelt die Fantasie und erschwert gleichzeitig eine eindeutige Zuordnung zu einer Art oder Gattung. Der Clou liegt schließlich in der malerischen Ausführung: Für die gesamte Malerei wurde eine Weißpaste aus Titanweiß, Wasser und Kreide angelegt. Die pastellige, fast papierene Anmutung der Blüten entsteht durch die Beimischung dieser Weißpaste zur jeweils verwendeten Acrylfarbe. Mal mehr, mal weniger und auch in den Einmischfarben verwendet, schafft dieses Vorgehen Homogenität und die weiche Farbwirkung.

Elegantes Blumenstillleben auf rosafarbenen Papier mit Pastellkreide gezeichnet

Foto: Ina Riepe

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